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Mitternacht
Soeben hat es Zwölf geschlagen.
Hörst du schon der Toten Klagen?
Schau hinein ins Friedhofsfenster,
da siehst du sie, die Nachtgespenster.
Sie treffen sich zur Geisterstunde
und drehen ihre Gruselrunde.
Nebelschwaden,Donnerwetter,
lautknarren jetzt die Hauswandbretter.
Dieses Kreischen,dieses Lachen,
als Hexen ihre Faxen machen.
Stürme heulen,Blitzeinschlag,
Angst beschert das Geisterpack.
Rote Augen,Pferdefuß,
Teufelshörner,Geisterspuk.
Hexenbesen,Schattenreiter,
Wölfe heulen immer weiter.
Fledermäuse,schwarze Nacht,
bis der nächste Tag erwacht.
Dann ist nämlich der Schreck vorbei,
und die Seelen sind wieder frei.
All das Grauen in der Luft
verschwindet wieder in die Gruft.
Doch,ihr Leute,gebt fein Acht.
Bald ist wieder
Mitternacht!
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Vom Fressen und Schlafen
Dieser Kater hat's schon schwer.
Wieder ist die Schüssel leer.
Fünf Minuten nichts gefressen,
"Werde ich jetzt schon vergessen?"
Und das ständig' Hin und Her
machen ihm die Beine schwer.
Nach dem Futtern ab ins Bett,
so ein Schläfchen ist halt nett.
Was soll er denn auch im Garten,
wo Gefahren ihn erwarten,
von verliebten Katzendamen
bis hin zu Spinnen mit acht Armen.
Da schmust er lieber mit dem Hund,
seelisch gleich und kugelrund.
Ein guter Freund, der ihn versteht,
weil's dem hund genauso geht.
"Ist es eigentlich zu schaffen,
beim Fressen auch zu schlafen?",
frag ich den Kater ganz diskret.
Seine Antwort: "Klar,das geht!"
Und bei Feinden? Wehrst du dich?"
"Ohne Fluchtweg sicher nicht.
Will es schließlich nicht riskieren,
den Gegner zu blamieren."
Dieser Kater hat's schon schwer,
missverstanden, das wird er.
Fressen,schlafen,mehr braucht er nicht,
damit er immer glücklich ist.
Widmen möcht'ich dies Gedicht,
einem Kater,der nicht mehr ist.
Muckl,ja,du fehlst uns sehr.
Du frisst und schläfst und schmust nie mehr.
